„Der Flötenspieler“
Sieben Jahre erst war der Zweite Weltkrieg vorüber, als Helmut Lander, aus Weimar kommend, 1952 am Woogsplatz 6 – das Haus sollte schon bald auch zu seinem Zuhause werden – sein Mosaik „Der Flötenspieler“ anbrachte. Sieben Jahre, die scheinbar reichten, um die Menschen wieder mit Optimismus in die Zukunft blicken zu lassen – ein Verdienst des von der Gemeinschaft getragenen Wiederaufbaus, der Darmstadt ein ganz neues Gesicht und auch ein neues Selbstbewusstsein verlieh. Und Optimismus, oder besser noch Heiterkeit und Lebensfreude, ist es, was Landers Mosaik ausstrahlt. Ausstrahlen soll. Lander bedient sich hier übrigens, wie bei vielen seiner überall in Darmstadt zu findenden Fassadenkunstwerke, einmal mehr der filigranen Mosaiktechnik.
Entspannt zurückgelehnt im Gras liegend, bearbeitet ein Mann zwei Flöten, über ihm eine winzige angedeutete Sonne und zwei in der Luft segelnde Vögel – ein beinahe arkadisches Idyll. Ein dritter Vogel hat sich keck auf der Flötenspitze niedergelassen, beinahe so, als lausche es dem Spiel des Mannes, der dem Moment völlig hingegeben scheint. Und so ist der „Flötenspieler“, ein Frühwerk des 2013 verstorbenen Darmstädter Künstlers im Grunde nichts anderes als ein klares Bekenntnis zum Leben. Es ist ein Bild, das den Menschen seinerzeit Mut machen sollte, endlich wieder sorglos in die Zukunft zu blicken und die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Fotos: © bauverein AG, www.bauvereinag.de
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