„Gans“
Stolz, mit empor gerecktem Schnabel, fast angriffsbereit wirkend steht die „Gans“ von Johannes Peschko im Außenbereich der Roßdörfer Straße 79 – ein aufgescheuchtes Federvieh, das sein Revier verteidigt, bereit, auf den Eindringling loszugehen.
Wie an anderen Plätzen in Darmstadt hat Peschko auch hier wieder ein Tier inmitten einer städtischen Umgebung platziert. Sie ist Fremdkörper und Wiedererkennungsmerkmal zugleich. Wen wundert es da, dass die Gans für die Bewohner der Anlage längst ein lieb gewonnener Anblick ist: Sie bewacht ihr Umfeld.
Anders als bei vielen anderen Kunstwerken reduziert Peschko seine Plastik hier auf das Nötigste. Der Körper mit den Flügeln ist nur grob ausgeformt, Blickfang ist der lange, im Schnabel mündende Hals – die ganze Skulptur strebt nach oben, zum Abflug bereit. Dass manch einer Johannes Peschkos Bronze heute eher mit einer startenden Concorde assoziiert – ein gutes Beispiel dafür, dass Kunst immer auch in einen zeitlichen Kontext zu sehen ist und Spielraum für neue Interpretationen lässt.
Von Johannes Peschko, der übrigens bei Fritz Schwarzbeck lernte, stammt auch die Freiplastik „Kleiner Bär“ in der Heidelberger Straße 20. Bei dem drei Jahre nach seiner Gans entstandenen verspielten Bärenkind bleibt der Künstler nah an der figürlichen Darstellung.
Fotos: © Frank Seifert, www.frank-seifert.com
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