Kopf des Verlierers

Im Gegensatz zu dem von Jan Irps gestalteten, ebenfalls in der Wohnanlage in der Bartningstraße aufgestellten granitenen Kopf, zeichnet sich der von dem Darmstädter Künstler Thomas Burhenne in Bronze geformte „Kopf des Verlieres“ dadurch aus, dass er sehr detailfreudig modelliert ist und über ausgeprägte Gesichtszüge verfügt. Eine Darstellung, wie sie charakteristisch ist für Burhenne, der weniger zur Abstraktion, denn zur figürlichen Darstellung neigt.

Der Mann, der hier seinen Kopf „verloren“ hat oder für den Künstler zu den Ver­lierern zählt, blickt resigniert, fast grimmig, mit von Tränensäcken umlagerten Augen, fest zusammengekniffenen Lippen und tief durchfurchter Stirn in die Welt. Auffällig: Mit seiner platten Nase, den eher grobschlächtigen Gesichtszügen und den überproportionalen Ohren gemahnt der halslose, wie aufgebahrt wirkende Kopf an einen alten Boxer, der seinen letzten Kampf hinter sich hat.

Die bauverein AG besitzt noch andere Werke des aus Sachsen-Anhalt stammenden Künstlers, der seit seiner Flucht aus der DDR 1977 in Darmstadt lebt und arbeitet. Äußerst sehenswert ist seine filigrane Skulptur der Siegesgöttin „Nike“, die das Kasino der Unternehmens­zentrale in der Siemensstraße schmückt.

 

Fotos: © Frank Seifert, www.frank-seifert.com

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