Stehender weiblicher Akt

Wie eine gerade dem Bad entstiegene Nymphe, die sich der Blicke der Vorbeigehenden nicht bewusst ist, steht Peter Weiss‘ nackte Schöne inmitten einer Grünanlage, im Sommer umgeben von Mohn- und Wildblumen. Ein Idyll, in das sich Weiss‘ Akt perfekt einpasst. Selbst vergessen, mit schamhaft gesenktem Blick schaut sie zur Seite, entzieht sich so dem Blick des Betrachters.

Wer genau hinschaut, erkennt den für Peter Weiss typischen Hang zu runden, ausladenden Formen und seine Freude am Detail. So hat der Darmstädter Künstler, der im Gespräch mit Kollegen stets beklagte, dass seine Kunst zu sehr der Tradition verhaftet, zu wenig abstrakt sei, am linken Fuß der Frau sogar das natürliche Muskelspiel angedeutet.

Wie wichtig dem Künstler, der zeit Lebens vor dem Bruch mit der Tradition zurückscheute, Symmetrie war, zeigt sich an der angewinkelten rechten Hand: Sie sorgt für Balance, verhindert, dass die Skulptur insgesamt zu rechtslastig wird. Weitere Kunstwerke von Peter Weiss sind in der Klappacher Straße zu bewundern.

 

Fotos: © Frank Seifert, www.frank-seifert.com

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