Wandmosaik

Mag auch die seit 2007 aufwändig neu gestaltete Georg-Büchner-Anlage vor dem Staatstheater Darmstadt Ernst Vogels 1958 entstandenem Mosaik ein wenig die Schau stehlen, einen Blick auf das dreiteilige Fassadenmosaik am Haus Wilhelminenstraße 2 sollte man sich nicht entgehen lassen. Auffällig ist nicht nur die Motiv-, sondern auch die Farbauswahl des bekannten Künstlers. So zeigt das untere Mosaik eine fast biblisch anmutende Szene: einen inmitten einer paradiesischen Landschaft stehenden Menschen, die Hände in segnender Geste erhoben. Den Font des Mosaiks bilden Goldtöne, die damit den beinahe sakralen Charakter des Bildes verstärken. Schließlich blieb Gold in der mittelalterlichen Kirchenkunst den Heiligen- und Madonnen-Darstellungen vorbehalten. Das mittlere, sehr viel geometrischere Bild zeigt einen Flöte spielenden Menschen; das obere einen entspannt im Gras ruhenden Mann, im Hintergrund sind zwei grasende Pferde angedeutet – auch diese Szenarien strahlen eine ungeheure Friedlichkeit aus: Der Mensch lebt mit sich und seiner Umwelt im Einklang.

Jedem der drei Mosaike ist ein Farbkanon zugeordnet, in jedem taucht Gold auf. Für Bewegung sorgt der wohl kalkulierte Einsatz großer und kleiner Mosaiksteinchen. Weitere, im Besitz der bauverein AG befindliche Kunstwerke des Neue-Darmstädter-Sezessions-Künstlers Vogel sind u. a. im Alexandraweg 5, im Roquetteweg 4a + 6 und in der Heinrichstraße 55 / Ecke Karlstraße zu finden.

 

Fotos: © Frank Seifert, www.frank-seifert.com

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